DOKU FILMTIPP
1985 gründete Sven Regener die nur schwer in Genreschubladen einzuordnende Band Element of Crime. Fast vier Jahrzehnte ist die Band nun schon unterwegs. Jetzt hat Schauspieler und Regisseur Charlie Hübner das längst überfällige Dokumentarfilm-Denkmal gesetzt. "Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin" (was ja gerade jetzt der Fall ist) erwärmt uns dieser Film mit seinen unnachahmlich tröstlich-melancholischen Liedern garantiert!
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Als Rentnerin Thelma auf einen Enkeltrick reinfällt und ihr ganzes Geld verliert, will die 93 jährige vor Scham im Boden versinken. Denn eigentlich hat sie bisher mit Nachdruck daran festgehalten, ihr Leben gut allein bestreiten zu können. Als wehrhafte Oma orientiert sie sich mutig an ihrem großen Vorbild Tom Cruise, für den bekanntlich nie eine Mission unmöglich war, und startet einen Rachefeldzug: Irgendwie muss es ihr gelingen, das Geld zurückzubekommen! Schon damit sie ihrer Familie beweisen kann, wie gut sie alleine zurechtkommt… Josh Margolin beschert der 94-jährigen June Squibb ihre erste Hauptrolle und macht sie mit rasendem Elektromobil zur ungewöhnlichsten Actionheldin aller Zeiten!
Jetzt ist er also wieder da. Donald Trump. Seine Anhänger halten ihn für ein Gottesgeschenk. Er selbst sich ohnehin für den Messias. Aber das war nicht immer so. Wie er wurde, was er ist, zeigt dieses großartige biografische Drama: Trump wächst in einer ebenso unfassbar reichen wie kaltherzig-empathielosen Familie auf. Als junger Mann ist er unbeholfen, ein bißchen dümmlich, aber von der Macht besessen. Doch um überhaupt nach ihr greifen zu können, muss er sinnbildlich über Leichen gehen. Deshalb tut er sich mit dem sinistren Rechtsanwalt Roy Cohn zusammen, der Trump zuerst vor Gericht wegen dessen rassistischer Vermietungspolitik verteidigt. Und der alsbald durch Hinterzimmerdeals mit Konzernen, Gewerkschaften und sogar der Mafia dafür sorgt, dass Donald Trump auf dem umkämpften New Yorker Immobilienmarkt - trotz unternehmerischer Instinktlosigkeit - zunehmend an Einfluss gewinnen kann... Ein Film, bei dem es einem mit heutigem Wissen immer wieder kalt den Rücken herunterläuft. Und dem man trotzdem (genau wie dem realen Trump) seinen immensen Unterhaltungs wert kaum absprechen kann.
Wird etwas nach Hause bestellt, klingelt meist der Paket- oder Pizzabote. Der Held dieser Romanverfilmung kommt zu Fuß und bringt nicht Schuhe oder Fastfood, sondern Lektüre aus der örtlichen Buchhandlung. Tag für Tag steht Carl Kollhoff im Hinterzimmer eines Buchladens und schlägt sorgfältig Bücher in Papier ein, um sie zu den Stammkunden in der Stadt zu bringen. Bücher sind das größte Glück des wortkargen älteren Mannes. Auf einem seiner Rundgänge heftet sich die neunjährige Schascha an seine Fersen. Widerwillig lässt sich Carl auf das Mädchen ein, das ihn fortan auf seinen Botengängen begleitet. Schnell gewinnt Schascha auch die Herzen von Carls Stammkunden und wirbelt nicht nur deren Leben gehörig durcheinander. Nach dem gleichnamigen Bestseller von Carsten Henn.
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Er war einer der größten Choreographen der Tanzgeschichte, ein Künstler, der wie kein anderer Bilder und Szenen für die großen Themen der Menschheit schuf: John Cranko, der Erschaffer des "Stuttgarter Balettwunders". Regisseur Joachim A. Lang erzählt das zutiefst menschliche Drama eines Popstars des Balletts. Er beschreibt die Höhen und Tiefen im Leben einer einsamen, fragilen Seele auf der Suche nach Liebe und Anerkennung. Man muss weder Ballett-Fan noch Tanz-Auskenner sein, um die Magie dieses Genies zu spüren.
Hauptdarsteller Sam Riley als J. Cranko: Atemberaubend.